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Radek Knapp:

Herrn Kukas Empfehlungen

Roman. Serie Piper 2002 Nr. 3586, 250 Seiten, 7,- €

Der Schelmenroman stirbt nicht aus. Wir freuen uns doch zu gern an den Abenteuern irgendwelcher tumber Toren.

Waldemar ist so ein Held. Polnischer Herkunft und noch sehr jung, vielleicht 18. Herr Kuka ist schon älter, "erfahrener", wie er behauptet. Er rät Waldemar zu einer Westreise. Es gelingt ihm, den jungen Mann als Kurier für Schmuggelware nach Wien einzusetzen - Waldemar erfährt von seiner Mission erst, als es schon zu spät ist: Tumb eben, der Tor.

Herr Kuka lässt sich seine faulen Tipps mit reichlich Alk abgelten. Sein Opfer reist mit einem sog. "Bus" voller Zigarettenschmuggler in den sog. "Goldenen Westen".

In Wien sucht er lange nach Arbeit und führt dabei dem Leser stationsweise seine Landsleute vom Arbeits-Strich mit den entsprechenden Klischees vor: Wodka und Schiebereien mit geklauten Autos, Schwarzarbeit und eine bedenkliche Neigung zur Gewalt. Ja, so sind sie, die Polen. (Das Buch ist dennoch politisch korrekt, da der wahre Drahtzieher diebischer Geschäfte Lothar ist, der Kumpel aus Deutschland, der das Klauen gar nicht nötig hätte. Und die Wiener? Na, lassen wir das.)

Wie Waldi sich durchschlägt, ist mitunter köstlich zu lesen. Der Ich-Erzähler ist zunächst naiv und schwach genug, um charmant zu wirken. Im Lauf der Ereignisse gewinnt er an Kontur, gewinnt auch erste sog. Liebeserfahrungen und schließlich seine spröde Irina.

Das Ganze vielleicht vorgetragen von Lukas Resetarits im Brustton wienerischer Selbstherrlichkeit - das könnte sich der Buchfink gut vorstellen. Schade, dass es so weit ist bis Wien! Und die Busse! Ich sag Ihnen, nee - sehen manchmal aus wie ein umgekippter Kühlschrank.

Ein Romandebut, das Hoffnung macht. Etwas mehr Tempo im Mittelteil hätte dem Werklein gut getan, aber man schaffts auch so.

(c) Simon Croll, März 2003

 



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